
Geschichte der evangelischen Kirche
1618-1648Dreißigjähriger Krieg. Not und Elend. Nur wenige Bürger
überleben. Zuzüge aus der Schweiz und den Niederlanden.
1685
Tod des letzten pfälzischen Kurfürsten Karl II., Bruder der
Liselotte von der Pfalz. Pfälzischer Erbfolgekrieg. Zerstörung der Pfalz durch
Ludwig XIV.
1697
Die Pfalz fällt an den Herzog von Kleve-Berg Philipp Wilhelm.
Dessen Sohn Johannes Wilhelm (kath.), genannt "Jan Wellem", veranlaßt die
Übergabe der Göcklinger Kirche an die Katholiken. Diese ersetzen die kleine
Kirche durch einen größeren Neubau (1791).
1720-1725
Bau einer reformierten Schule und einer einfachen Kirche mit
Dachreiter. Dieser trägt zwei Glocken.
1788
Wegen der schlechten Fundierung droht die Kirche einzustürzen.
Die Glocken müssen heruntergeholt werden, der Dachreiter wird abgetragen. Nach
einer Untersuchung wird festgestellt, daß eine Reparatur nicht möglich ist. Die
alte Kirche wird abgetragen, der Neubau beginnt. Siehe Inschrift über der
Eingangstür (lat.). Die Übersetzung lautet : " Dieses dem dreieinigen Gott
geweihte Haus ist von der Göcklinger reformierten Gemeinde erbaut worden im
Jahre Christi 1788. " Aus der Pfarrbeschreibung von Pfarrer Petri : „ Der Neubau
der Kirche war eine wahre Glaubenstat, wenn man erwägt unter welchen
Verhältnissen dieser Bau von einem Häuflein gedrückter und mit Schulden
überladener Protestanten zu Stande kam. ” Andere reformierte Gemeinden kamen zur
Hilfe, besonders aus den Niederlanden. Aus dem alten Kirchlein wurden
übernommen : die schöne barocke Kanzel mit dem guten Hirten, zwei Bänke und
Teile an der Empore. Wie viele südpfälzische Kirchtürme ist auch der unsrige
mit einer barocken Dachhaube gekrönt. Der Baumeister kam wohl aus
dem alpenländischen Raum. Die großartige handwerkliche Leistung wird in dem
Jahrbuch 2001 des Landkreises Südliche Weinstraße als "besonders elegant und
lebhaft gegliedert" bezeichnet.
1789
Fertigstellung der Kirche.
1792
Anschaffung des Altartisches (reform. Tradition).
1818
Die Reformierten und die Lutheraner der Pfalz schließen sich
zusammen. Die Gemeinde nennt sich nun "evangelische Gemeinde" (Abendmahlskanne
von 1820).
1821
Die letzten Schulden des Kirchbaues werden abgetragen.
1904
Einbau einer neuen Orgel der Firma Walker aus Ludwigsburg.
Diese hat 2 Manuale und 14 klingende Register.
1914-1918
1. Weltkrieg. Die größere der zwei Glocken muß abgeliefert
werden.
1922
Wiederbeschaffung der Glocke. Festliche Glockenweihe.
1926
Elektrische Beleuchtung der Kirche.
1934
Renovierung der Kirche : neuer Anstrich (Gebr. Fast
Göcklingen), neue Glasfenster (Fa. Kölbel K'lautern), Karfreitagsfenster :
Stiftung der Geschwister Petermann, Weihnachts- u. Osterfenster :
Stiftungen der Gemeinde. Nach einem damaligen Zeitungsbericht bot nun die Kirche
"einen feinen und würdigen Anblick".
1939-1945
2. Weltkrieg. Erneute Ablieferung der großen Glocke.
Zerstörung der Fenster an der Südseite in Folge
der Sprengung der Kaiserbachbrücke durch zurückflutende deutsche Soldaten.
1950
Erneuerung der Glasfenster. Einsetzen von Kathedralglas
anstelle der vorherigen bunten Glasscheiben.
1956
Neuer Anstrich, Verbesserung der elektrischen Beleuchtung
durch zwei "Flämische Kronen". Einbau einer elektrischen Heizung. Die
Eingangstür wird durch eine originalgetreue Kopie ersetzt. Einbau eines
Windfangs.
1977
Renovierung der Kirche, Erneuerung der Sandsteinplatten im
Chorraum. Einbau einer neuen Treppe zur Empore. Entfernung des Chorgestühls.
2001
Verbesserung der Beleuchtung, Renovierung des Altars, neues
Altarkreuz, neues Bibelpult und neuer Teppich, Einbau einer Lautsprecheranlage,
neuer Anstrich, neue Liedtafel. Während der Renovier-ungsarbeiten waren wir zu
Gast bei der kath. Gemeinde.
2004
750-jähriges Dorfjubiläum. Aus diesem Anlass
gestaltet die Landauer Künstlerin Gabriele Domay den dunkelblauen Fries.
Göcklingen ist wie alle Dörfer mit der Endung „ingen“ viel älter. Es ist
eine alemannische Gründung um 300. Ab dem 7. Jahrhundert dem Kloster
Klingenmünster zugehörig, gingen bei einem Brand um 840 alle Dokumente
verloren. Das älteste Schriftstück stammt aus dem Kloster Eußerthal, das
hier einen Hof hatte. Es ist aus dem Jahre 1254.
2008
Zu den Dingen für die die Kirchengemeinde in diesem Jahr
dankbar sein konnte, gehört besonders die Außensanierung der Kirche, der
Abriss eines Hauses durch die politische Gemeinde und die Gestaltung des
Kirchplatzes. Dies ist ein Gewinn für das ganze Dorf.
2014
225. Geburtstag der Kirche