der jahreszeitlich außergewöhnlich frühe Blütenzeitpunkt des
abgebildeten Exemplars einer Löwenzahnblüte ist Anlass genug, der
ausdauernden krautigen Pflanze einige Zeilen zu widmen. Ob sich der
Winter an ihrer Vorwitzigkeit nicht rächt, werden die nächsten Wochen
zeigen. Sie wird auch noch Kuhblume, Hasenschopf, Pusteblume genannt und
wächst in unseren Breiten auf fruchtbarem Boden, aus Mauerritzen,
Kopfsteinpflaster und Schutthalden. Deshalb galt sie lange und manchmal
heute noch als Unkraut, insbesondere, wenn sie sich auf Äckern
ausbreitet. Dabei ist ihre goldgelbe Hauptblüte zwischen Anfang April
und Juni ein wunderschöner Anblick. Die Blüte ist eine der ersten
größeren Bienenweiden, aus der man Honig und einen schmackhaften Sirup
herstellen kann. Die Kinder, besonders die Mädchen verwenden die
Blütenstängel als Kopfschmuck, später werden die reifenden Samen "weg
gepustet" (Pusteblume) und zusätzlich vom Wind millionenfach
verbreitet. Die saftigen Frühlings- und Sommerblätter werden gern vom
Vieh, hauptsächlich Kaninchen verspeist. Im Winter und im zeitigen
Frühjahr wird der Löwenzahnsalat, seiner Leber schützenden Bitterstoffe
wegen als Salat für den menschlichen Verzehr aus gesundheitlichen
Gründen sehr geschätzt. Aus den Wurzeln kann man Tee herstellen und in
den armen Kriegs-und Nachkriegsjahren wurde aus den Wurzeln ein
Ersatzkaffee hergestellt. Nicht zuletzt wird ein weiterer Trivialname
des (Taraxacum offizinale) so der wissenschaftliche Name als Schimpfwort
besonders in der Pfalz verwendet. Wer kennt nicht den Namen "Bettsäger"
(abgeleitet vom Bett einnässen) oder auch "Beetsäger", dessen Bedeutung
sich auf die Blattform der Pflanze (sägezahnförmig) bezieht.