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Die Kirchenunion 1818 und ihr Bezug zu Göcklingen

pkl • 17. Januar 2024

Heiteres und Besinnliches


(von unserem Ehrenbürger Hermann Frech)


Die Begeisterung für eine Kirchenunion war in Göcklingen so gering wie

in den meisten Dörfern des "Bayerischen Rheinkreises" So hieß damals die

Pfalz, die nach dem Wiener Kongress Bayern angegliedert war. Göcklingen

hatte etwa 1200 Einwohner, von denen 730 katholisch waren, 370 den

Reformierten angehörten, 25 Lutheraner und 70 Juden. Die Lutheraner

gehörten zuerst zur Pfarrei Klingenmünster, später zu Billigheim.

Zwischen den Konfessionen gab es erhebliche Spannungen. Der

Bürgermeister von Göcklingen hieß Johann Peter Reither. Eine Familie,

die über 200 Jahre maßgeblich und bestimmend in Göcklingen "residierte".


Die Schulbildung lag damals ebenfalls noch im argen, Informationen

erfolgten meist mündlich, da die meisten Einwohner des Lesens und

Schreibens unkundig waren. (Die allgemeine Schulpflicht wurde erst 1832

eingeführt) Auch die wirtschaftliche Lage war verheerend. 1815 brach in

Indonesien ein Vulkan aus, dessen Staub - und Magmawolke mehrmals um

den Globus zog und die Sonne verfinsterte, so dass es in der Folge ein

schreckliches Hungerjahr gab. Die Kirchenunion interessierte niemand, da

es für die Bevölkerung ums nackte Überleben ging.


Alles war im Umbruch begriffen. Die neu erbaute katholische Kirche

diente den Revolutionstruppen nicht mehr als Pferdestall und

Soldatenlager. Sie entwickelte sich zu einem schmucken Gotteshaus mit

den Altären aus dem Zisterzienserkloster aus Weißenburg. Dennoch

herrschte in der Bevölkerung eine große Uneinigkeit, da einige

Einwohner der französischen Revolution nachtrauerten, andere hingen den

frommen Pietisten an.


Immerhin hatte die französische Revolution die Macht der Adligen und

die weltliche Macht der Kirche gebrochen. Der "Code de Civil" - von

Napoleon eingeführt - wurde zum Vorläufer des "Bürgerlichen

Gesetzbuches, das im Jahr 1900 eingeführt wurde und heute noch gültig

ist. Ebenso wurden die "Einnehmereien" gebildet, die bis zur

Verwaltungsreform im Jahr 1968 die Tätigkeit des Steuereinzugs

ausübten. Zuvor war die Pfalz in "Departements" eingeteilt, Göcklingen

gehörte zum Departement "Monte Tonare" (Donnersberg) dessen Sitz sich in

  Speyer befand.


Nach Napoleons Herrschaft wurde 1815/16 im "Rheinkreis" ein gemeinsam

für Reformierte und Lutheraner zuständiges "Generalkonsistorium", dessen

Sitz in Worms war, geschaffen, der später nach Speyer verlegt wurde.

Dies gilt als erster Schritt zur "Kirchenunion". Dorthin folgte auch der

Sitz der Bezirksregierung und des neu gegründeten Bistums Speyer.


Der preußische König Friedrich Wilhelm III. verordnete im Jahr 1817 die

Vereinigung aller protestantischen Kirchen in Deutschland. Ihr schlossen

sich 60 Kirchengemeinden im "Bayerischen Rheinkreis" an. Dazu gehörten

auch Göcklingen, Heuchelheim und Klingen. Das Vorhaben der

"Kirchenunion" nahm der bayerische König Maximilian I. mit "besonderem

Wohlwollen" auf. In Göcklingen und Heuchelheim-Klingen ging der Anstoß

zur Union vom damaligen Pfarrer Friedrich Bruckner aus. Seinen

Pfarrdienst übte er in Göcklingen und Heuchelheim von 1797 bis 1818 aus.

Ein Kuriosum, über das man heute lächelt, war die Abstimmung. Wählen

durften nur die Männer und Buben, wenn sie 14 Jahre alt und konfirmiert

waren. In einzelnen Gemeinden durften auch Witwen wählen, wenn kein

Mann mehr in der Familie lebte. Die meisten Menschen stimmten für die

Kirchenunion. Gegenstimmen erfolgten meist aus wirtschaftlichen Gründen

(genau wie heute) . Man befürchtete, insbesondere in reformierten

Dörfern seine Pfründe zu verlieren und arm zu werden. Nach dem

Wahlergebnis stimmten 40 167 Wähler für die Kirchenunion, 541 waren

dagegen. Am 2. August 1818 wurde in der Stiftskirche in Kaiserslautern

die Union endgültig beschlossen. In der Urkunde heißt es (heutiges

Deutsch):


Mögen die Protestanten des Rheinkreises auf der Bahn wohl geprüfter

Wahrheit und ungestörter Glaubensfreiheit mutig voranschreiten und

künftig fest und brüderlich vereinigt sein und bleiben als


Protestantisch-evangelisch- christliche Kirche.


Trotz der nach wie vor bestehenden Unterschiede beider Konfessionen ist

man heute auf beiden Seiten bestrebt, nicht das Trennende, sondern die

Gemeinsamkeiten hervor zu heben.

von tb 6. November 2024
„Wir wünschen uns, dass unser Rathaus und das neue Bürgerfoyer ein Ort der Begegnung wird und von den Vereinen und der Bürgerschaft mit Leben gefüllt wird“, freute sich Ortsbürgermeisterin Manuela Laub bei der Einweihung des renovierten Rathauses. Und viele Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um sich die Räume und neuen Nutzungsmöglichkeiten anzuschauen. Der letzte Umbau liegt rund 40 Jahre zurück. Inzwischen haben sich die Anforderungen an das historische Gebäude in der Ortsmitte geändert und der Brandschutz entsprach auch nicht mehr den aktuellen Vorschriften. Die Bankfiliale im Erdgeschoß ist schon längst Geschichte, an dieser Stelle ist jetzt das neue „Bürgerfoyer“ entstanden, ein Raum, der vielfältig genutzt werden kann, für Veranstaltungen, Lesungen, Vorträge, Vereinssitzungen oder kleinere Feierlichkeiten. Das Foyer ist ausgestattet mit einer kleinen Einbauküche und moderner Präsentationstechnik. Neu ist auch die erweiterte und jetzt barrierefreie Toilettenanlage für die zahlreichen Veranstaltungen rund ums Rathaus. Auch der Ratssaal im Obergeschoß erscheint in neuem Glanz. Ortsbürgermeisterin Laub dankte dem Architektenteam Andreas Klepsch und Giselle Alanis de Huck, die für die Planung und Umsetzung des Projektes verantwortlich waren. Für den Umbau des Gebäudes hat die Gemeinde 490.000 Euro investiert. Die Maßnahme wird über das europäische Förderprogramm LEADER mit 70 Prozent der Kosten bezuschußt. „Genau für solche Vorhaben haben wir uns als Verbandsgemeinde um diese Förderkulisse bemüht. Es geht um die Entwicklung des ländlichen Raums, um die Stärkung und Entwicklung der Infrastruktur in unseren Städten und Gemeinden. Mit diesem Projekt hat die Gemeinde Göcklingen alles richtig gemacht“, freute sich Bürgermeister Torsten Blank bei der Feierstunde am vergangenen Sonntag. Im Anschluss gab Pfarrer Marco Gabriel dem Haus und den Räumen den göttlichen Segen.
von ce 5. November 2024
Am 7. November lädt die Kfd-Göcklingen um 8:30 Uhr ins Pfarrheim zu einem gemütlichen Frühstück ein. Das Büffet ist mit viel Liebe gerichtet, reichhaltig und auch vitaminreich. Die Märchenerzählerin Frau Andrea Weiß wird uns an diesem Morgen besuchen. Herzliche Einladung an ALLE.
von pk 15. Oktober 2024
"Was lange währt, wird endlich gut" sagt eine Volksweisheit, der man hinzufügen könnte "und hat seinen Preis". Etwa 230 000.-- Euro kostete nach Mitteilung von Ortsbürgermeisterin Manuela Laub, die etwa 100 Einwohner, den Bürgermeister von Landau-Land Torsten Blank, viele Bürgermeisterkollegen der VG Landau-Land, den Ehrenbürger der Gemeinde, Hermann Frech sowie die federführende Landschaftsarchitektin Bettina Krell und und den ausführenden Landschaftsgärtner Liebertseder begrüßen konnte, die Umgestaltung des Friedhofs, der in den letzten 54 Jahren keine wesentliche Neuerung mehr erfuhr. Wobei nicht primär das Gesamtbild der letzten Ruhestätte, sondern die in den letzten Jahrzehnten geänderte Bestattungskultur ausschlaggebend war. Hatte sich das Ratsgremium in den 70-er Jahren noch über eine Friedhofserweiterung zu befassen, - damals waren nahezu ausschließlich Sargbestattungen üblich - gleicht heute der Friedhof eher eines großzügigen Parks mit einer hohen Zahl an freien Grünflächen, die ehemals als Grabstätte genutzt wurden. Es war ein langer Prozess, die Neugestaltung umzusetzen; denn bei einem Trauerfall seien immer individuelle Kriterien zu berücksichtigen. Hauptziel bleibt nach wie vor, die Verstorbenen zu ehren und das Gedenken und die Erinnerung an sie zu bewahren. Bürgermeister Blank sah die veränderte Bestattungskultur der Urnenbestattungen, Baumbestattungen und Wiesenbestattungen teilweise geprägt von der Sorge um eine künftige Grabpflege. Nach wie vor bleibe der Friedhof eine Stätte der Ruhe und Trauer, verändere sich aber zu einer Begegnungsstätte älterer Menschen. Um diese Gegebenheit zu berücksichtigen, wurden breitere Wege angelegt und der Zugang zur Aussegnungshalle barrierefrei gestaltet. Zusätzlich unterzog man den Gesamtzustand des Friedhofs einschließlich der Eingangstore, der Umzäunung und die Friedhofsmauer einer "Verjüngungskur". Pfarrerin Dorothea Helfrich und die Gemeindereferentin Doris Burkhart verwiesen auf den Friedhof als "öffentlicher Raum", Ort der Begegnung, der Trauer, der Tränen, der Erinnerung, der Stille, des Trostes und der Einkehr. Mit dem gemeinsamen Gebet des "Vater unser" und dem Segen Gottes für alle, die auf dem Friedhof bestattet sind und deren Angehörigen, fand die feierliche Zeremonie einen würdigen Abschluss. Musikalisch umrahmt wurde sie von Ralf Pahl und Elias Laub. Paul Kleiner
von hf 23. September 2024
Seit etwa zehn Jahre besteht das Palestrinaquartett – Zeit, Rückschau zu halten. Inzwischen gehören zum Repertoire etwa einhundert Werke, von den Anfängen der Mehrstimmigkeit bis hin zur Moderne bzw. zum Pop. Ein Teil des Programms besteht aus den Lieblingsstücken der Sängerinnen und Sänger, die jeder aus diesem breiten Repertoire auswählte. Der zweite Teil des Konzertes taucht in Welt des Barbershopgesangs ein, eine Stilrichtung der 20-er Jahre des letzten Jahrhunderts. Kennzeichen dieses nordamerikanischen Stils ist das Verschmelzen der Stimmen zu einem homogenen Gesang in „Close Harmonies“ – auch ein Markenzeichen des Palestrinaquartetts. Der Eintritt ist frei – um Spenden wird gebeten.
von fh 20. September 2024
Angesichts der Kriege in Osteuropa, im Nahen Osten, in Afrika, versammeln wir uns zum Friedensgebet. Dieses Gebet schafft ein Stück Öffentlichkeit:  Mit unserer Sorge um die Welt und unsere Bitte um Frieden sind wir nicht allein.
von hf 17. September 2024
Der NABU Landau-Land führt am Samstag, dem 21. September 2024 auf seinen naturnahen Streuobstwiesen im Bereich Ilbesheim und Göcklingen die diesjährige Apfelernte durch. Dies trägt zum Unterhalt und zur Pflege dieser äußerst wertvollen und vielfältigen Lebensräume für Pflanzen und Tiere unserer Heimat bei. Freiwillige Helfer sind herzlich willkommen! Für Verpflegung ist - wie immer - gesorgt. Treffpunkt ist um 9:00 der Parkplatz vor der Winzergenossenschaft Deutsches Weintor.
von ml 31. August 2024
Ortsbürgermeisterin Manuela Laub und Verbandsbürgermeister Torsten Blank freuten sich Renate und Franz Lauth zu 65 Ehejahre gratulieren zu dürfen und wünschten noch viele gemeinsame Jahre im Kreis ihrer Familie.
von pk 30. August 2024
Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde die allseits beliebte Dorfälteste, Frau Elisabeth Dausch geb. Kraus im Alter von nahezu 97 Jahren am 29. August zu Grabe getragen. Sie starb am 25. August im Kreis ihrer Lieben. Geboren war sie am 5.11.1927 in Eschbach und heiratete im Januar 1955 den Göcklinger Dorfschmied, Hermann Dausch, der im Jahr 2011 verstarb. Die Verstorbene hinterlässt zwei Töchter mit Familien, drei Enkel und zwei Urenkel. Neben ihrer Tätigkeit als Hausfrau und Mutter unterstützte sie ihren Mann als Buchhalterin in dem mitgeführten Haushaltswarengeschäft, weshalb sie schon frühzeitig den Führerschein erwarb. Damals wurde jährlich einmal am Ende eines jeden Jahres die Rechnungen für Dienstleistungen, wie der regelmäßige Hufbeschlag von Pferden, das Schmieden von Pflugscharen oder sonstige Arbeiten den Kunden in Rechnung gestellt, was ebenfalls in ihren Zuständigkeitsbereich fiel. In ihrem Nutz-und Ziergarten und in der Tanzgruppe der katholischen Frauengemeinschaft fand die gesellige Verstorbene Ausgleich ihrer hauptberuflichen Tätigkeit. Mehrtagesausflüge mit den örtlichen Vereinen ersetzten einen zusammen hängenden Jahresurlaub, der aus zeitlichen Gründen damals nicht möglich war. Paul Kleiner
von cf 26. August 2024
Mit einem fröhlichen und bunten Mix an Liedern durch die Musikkapelle Göcklingen endete am vergangenen Dienstag Abend die diesjährige Kerwe. Trotz starker Konkurrenz diverser Veranstaltungen in den Nachbargemeinden nutzten die ersten Gäste den Samstagabend zum gemütlichen Beisammensein und lauschten den Klängen des Duos „Nix“. Nach anfänglicher Hintergrundmusik spielten sich die beiden Musiker gegen Ende immer mehr in den Vordergrund und animierten damit die Gäste zum Tanzen. Das Wetter am Sonntag zeigte sich leider wie angekündigt von seiner eher durchwachseneren Seite, weshalb der Kerwegottesdienst nicht wie geplant auf dem Festplatz, sondern in der Kirche stattfinden musste. Dies hinderte Herrn Diakon Feurich nicht daran, einen ansprechenden Gottesdienst zu feiern, der den Gläubigen auch aufgrund seiner eingesetzten Seifenblasenmaschine in Erinnerung bleiben dürfte. Die wenigen Familien, die trotz des schlechten Wetters den Weg zur Kerwe fanden, nutzten dankbar das Angebot für Kinder. Es wurden Superhelden geschminkt, Strähnen in die Haare geflochten und Glitzertattoos aufgepinselt. Die katholische Frauengemeinschaft sorgte mit ihrem riesigen Angebot an leckeren Kuchen und Torten dafür, dass sich viele Mitbürger im Pfarrheim einfanden und auch bei einer Tasse Kaffee ins Gespräch kamen. Die „Weistroßedudler“ spielten am Abend zum Wochenabschluss. Der Montag Abend sorgte bei so manchem Gast für Verwunderung. Schon früh waren lange Schlangen beim Caterer. Auch am Flammkuchenstand wurde ohne Unterlass gebacken und im Getränkestand liefen die freiwilligen Helfer zur Höchstleistung auf. Kurz vor 20:00 startete die Göcklinger Kerweband mit ihrem Programm. Die Musiker/innen, allesamt Göcklinger, heizten dem Publikum mit einem Programm aus Evergreens, Folk, Rock und Pop ein und sorgten für Gänsehaut. Die Footsteps mit ihrem Frontmann und ehemaligen Bürgermeister Fritz Garrecht spielten die Kerweklassiker zum Träumen und Mitsingen. Das neu getextete Kerwelied „Göcklinger Buwe“ fand großen Anklang. Mit dem Song der Gruppe „USA for Afrika - We are the world“ endete der zweite viel gelobte Auftritt der Kerweband, welcher von vielen „Fans“ sogar mit „Fanblock“ Schildern und Bandshirts gefeiert wurde. Am Dienstag spielte die Göcklinger Musikkapelle mit flotten Liedern aus verschiedenen Genre den noch zu spürenden Kater aus den Knochen der Gäste und sorgte damit für einen gelungenen Abschluss. Christian Frey 
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