ist der Göcklinger Hungerbrunnen. Er liegt südlich vom Ort in der Gemarkung "Hasenhof". Seinen Namen hat er wohl von den Witterungseinflüssen im Laufe der Jahre, die nicht auf den besten Hintergrund hinweisen. Die frühere Bedeutung hat er längst eingebüßt und ist der jüngeren Generation kaum noch bekannt. Ein Blick in die Geschichte erleichtert die Erklärung:
Vor dem technischen "Umbruch" der Landwirtschaft, Motorisierung und Bodenentwässerung durch Drainage eingeschlossen, nahm das Wasser seinen natürlichen Lauf und trat an der tiefsten Stelle zu Tage. So war es auch mit dem Hungerbrunnen, der mitten in einer Wiese an die Oberfläche kam und durch einen Trampelpfad erreicht wurde. Dort schöpften die Feldarbeiter(Innen) Wasser um zu trinken, sich zu erfrischen, , das Vieh zu tränken usw., ehe es talwärts in den Kaiserbach lief. Nach meistens schneereichen Wintern früherer Jahre floss das Wasser oberflächlich über die "Johanniswiesen" und ließ die Saat durch zu viel Nässe verfaulen, so dass ein unfruchtbares Jahr - ein Hungerjahr - zu befürchten war. Das Gras der Wiesen musste mit der Sense gemäht und unter schwierigen Bedingungen das Heu getrocknet und in die Scheunen gebracht werden. In trockenen Jahren verdorrte die Saat und das Gras und es gab wieder nicht viel zu ernten.
Im Zuge der durchgeführten Flurbereinigung wurde die Quelle des Brunnens eingefasst, (siehe Bild) das Wasser plätschert je nach der anfallenden Menge in ein nachgeordnetes Becken, ehe es von der Drainage aufgenommen und unterirdisch weiter geleitet wird. Auch wenn das "Brünnel" wie viele andere Feldbrunnen, seine Bedeutung verloren hat, erinnert es an frühere, meist härtere Zeiten.