Vom Namen her ist das "Jakobs-Kreuzkraut" (senecio jacobaea) oder
einfach Greiskraut den meisten Menschen wohl bekannt. Es ist eine
Gattung innerhalb der Korbblütler und ist auf der ganzen Welt
verbreitet. Deshalb verwundert es nicht, dass es etwa 1300 verschiedene,
meist hellgelb. je nach Jahreszeit blühende Arten gibt. Das
Jakobskreuzkraut ist in Mitteleuropa heimisch, also kein Neophyt, der
von anderen Ländern eingeschleppt wurde. Von den Arten sind einige
kultiviert, in unseren Breiten aber gelten sie als Unkraut, das in allen
Pflanzenteilen giftig ist. Insbesondere hat es einen hohen
Alkaloid-Gehalt (in der Blüte sogar doppelt so hoch wie im Laub), der
bei der Aufnahme in den Körper dauerhaft die Leber schädigt und tödlich
enden kann. Nun kann man einwenden, dass der Mensch mit dem
Jakobskreuzkraut nur äußerlich in Berührung kommt und daher die Gefahr
gering ist. Vordergründig ist diese Feststellung zwar richtig, aber im
Jugendstadium hat das Kreuzkraut eine Ähnlichkeit mit Rucola, weshalb
Wildkräutersammler für die Herstellung von Tees und Aufgüssen die
kleinsten Unterscheidungen kennen sollten. Außerdem kann eine
regelmäßige Aufnahme der pflanzlichen Giftstoffe beim Menschen durch den
Genuss von Honig erfolgen, der ebenfalls belastet sein kann. Gefährdeter
als die Menschen sind Weidetiere wie Pferde und Rinder. Im frischen
Zustand schmeckt das Kreuzkraut zwar bitter und wird nicht direkt
gefressen, aber der Giftstoff bleibt im Heu und in der Silage erhalten
(ähnlich wie bei der Herbstzeitlose) und wird auf diese Weise von den
Tieren aufgenommen und reichert sich in der Leber bis zum tödlichen Ende
an. Erstaunlich ist, dass Schafe und Ziegen weniger empfindlich sind. Da
das Jakobskreuzkraut wenig Ansprüche an den Boden stellt, gedeiht es gut
auf Brachflächen oder auf extern bewirtschaftetem Gelände, an
Wegrändern, an Böschungen und auf still gelegten Flächen. Insofern sind
zum Erhalt der Pflanzenvielfalt still gelegte Flächen auch mit
Nachteilen behaftet. Verbreitet wird die Pflanze durch Windbestäubung,
aber auch durch Verbreitung von Samen durch mechanische Ackergeräte.
Eine totale Verbreitung lässt sich nur ausschließen durch eine
Bekämpfung durch Chemie, womit die Vielfalt gestört wird oder
mechanische Entfernung vor der Blüte. Jedenfalls sollte auch in unseren
Breiten auf eine Eindämmung der Pflanze geachtet werden, auch wenn sie
für die Beweidung von landwirtschaftlichen Grundstücken in der Pfalz
keine allzu große Bedeutung hat.
Unser Bild zeigt einen blühenden Bestand an einem Göcklinger Wirtschaftsweg