Von wegen! Ein Sommertag war der 5. Fastensonntag (Judika) keineswegs, eher ein klassischer Apriltag mit allem, was das Wetter zu bieten hat. Doch weder die örtliche Musikkapelle als Veranstalter, noch die zahlreichen Umzugsteilnehmer ließen sich kirre machen bzw. verunsichern und verwiesen den zwar milden, aber langen Winter in seine Schranken. Doch der Wettergott hatte ein Einsehen; denn die Sonne verjagte die Regenwolken während des Umzugs. Mit den üblichen Frühlingsliedern, intoniert von der Musikkapelle, zogen die Kinder mit ihren Eltern und Großeltern vom Rathausplatz zur Kaiserberghalle, wo das "Hansel-Fingerhut-Spiel" aufgeführt wurde. Dabei wird in einer symbolischen Gerichtsverhandlung der Winter verurteilt und das Urteil, die Verbrennung sofort vollstreckt. Im Anschluss durfte jedes Kind seine Sommertagsbrezel in Empfang nehmen. Die Erwachsenen erfreuten sich an Kaffee , Kuchen und sonstigem. Nach zweijähriger Corona-bedingter Abstinenz konnte sehr zur Freude der Beteiligten das alte Brauchtum wieder aufgenommen werden.