Heute (am 9. Mai 2023) feiert unser ältester männlicher Mitbürger, Herr Hermann Frech, in geistiger und körperlicher Frische in seinem Heimat- und Geburtsort seinen 95. Geburtstag. Nicht mehr in der ersten Reihe agierend, steht heute der Göcklinger Ehrenbürger im Mittelpunkt des Geschehens. Der engagierte Kommunalpolitiker, Heimatforscher, Lehrer aus Leidenschaft, Musikliebhaber, seit 2011 Träger des Verdienstordens des Landes Rheinland-Pfalz und Helfer in Not geratener Menschen darf sich heute zu Recht gratulieren und beschenken lassen.
Deutsch und Geschichte waren die Lieblingsfächer des Pädagogen, der während seiner Berufstätigkeit und darüber hinaus bis zum heutigen Tag von seinen Kollegen und seinen früheren Schülern verehrt, respektiert und geschätzt wird. Noch während seiner eigenen Schulzeit wurde er im Jahr 1944 mit anderen Schülern in eine "Flak-Batterie", die in Ludwigshafen stationiert war, eingezogen. Über mehrere Stationen kam er am 2. Mai 1945 in Berlin-Neukölln in russische Gefangenschaft. 1946 wurde Frech wegen großer Abmagerung aus der Gefangenschaft entlassen. Erst 1948 konnte er ein Studium an der "Pädagogischen Akademie Rheinland-Pfalz beginnen. Nach dem Staatsexamen 1953 belegte er Schulstellen in Ludwigshafen, Großniedesheim, Steinweiler und Klingenmünster, ehe er 1963 Leiter der einklassigen evangelischen Schule in Göcklingen wurde. Später wurde er an der Mittelpunktschule "Kleine Kalmit" in Ilbesheim zum Konrektor ernannt. Von 1985 bis zur Versetzung in den Ruhestand 1991 war Frech Rektor der Mittelpunktschule in Billigheim-Ingenheim.
Aus seiner beruflichen Tätigkeit entwickelte sich seine Neigung zur Musik, insbesondere Chor- und Orgelmusik. Als Organist saß der Jubilar 45 Jahre auf dem "Orgelbock" in der protestantischen Kirche seiner Heimatgemeinde und war 40 Jahre Chorleiter des evangelischen Kirchenchors. Nicht zuletzt hat Frech die Konzertreihe "Klingende Kirche" ins Leben gerufen, die inzwischen mehr als 100 Konzerte umfasst.
Während seines politischen Engagements war Frech 24 Jahre Ratsmitglied, davon 20 Jahre 1. Beigeordneter. Für seine kommunal politischen Verdienste hat ihm seine Gemeinde die Ehrenbürgerwürde verliehen. Zusammen mit seinem Freund und Weggefährten , dem damaligen Bürgermeister Otto Brauner, bewirkte das Duo viel Positives in der Gemeinde. Die Gestaltung des Ortsmittelpunktes 1985 führte zu der Auszeichnung "schönster Ort an der deutschen Weinstraße", zum Landessieger im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" und zur Auszeichnung des Ortes als staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort.
Als Heimatforscher hat Frech im Jahr 2004 wesentlich an der 750-Jahr-Feier der Gemeinde mitgewirkt. Die Kraft für seine Aktivitäten schöpfte der lebensbejahende Optimist aus der Liebe zu seiner Frau Traudel, mit der er 54 Jahre bis zu ihrem Tod im Jahr 2010 glücklich verheiratet war. Mehrere Kriegserlebnisse prägten sein späteres Leben. Mit seinem Buch: "Gottes Halt vor Sibirien" schrieb er sich die Schreckensmomente von der Seele.
Zu Ehren des Jubilars lädt heute um 11.00 Uhr die Gemeinde im Rathaus zu einem Empfang ein, um ihm zu gratulieren und die Glückwünsche der Gemeinde zu überbringen.