Das ursprünglich von den Landfrauen als "Lückenfüller" für die Wintermonate angedachte Erzählcafé entwickelt sich zu einer dauerhaften gern besuchten Veranstaltung. Als Ausweichstation während der Corona-Zeit hat das Weingut Hafner in der Steinstraße seinen geräumigen Hof angeboten, der während der Sommermonate gern genutzt wird. Rund ein Dutzend Gäste waren am vergangenen Montag gekommen, um sich Neuigkeiten zu erzählen, Erinnerungen auszutauschen und sich einfach bei Kaffee und Kuchen zu unterhalten. Themen gibt es ausreichend; warum ausgerechnet so genannte "Spitznamen" oder "Uznamen" von verstorbenen und noch lebenden Einwohnern auf der "Tagesordnung" standen, hat sich so ergeben. Man erzählte einfach von ihnen, warum sie so genannt wurden oder ob sie sich darüber ärgerten, man weiß es nicht mehr. Eine Frau wusste bis zur Eheschließung den richtigen Vornamen ihres Mannes nicht und sprach ihn auch während der Ehe mit seinem "Spitznamen" an. Die Verwechslung des männlichen mit dem weiblichen Geschlecht genügte, um jemanden einen anderen Namen anzuhängen. Auch Berufsbezeichnungen waren in manchen Fällen für einen anderen Namen ausschlaggebend. (Stuhlmacher oder Heiselschmidt beispielsweise.) Manche Leute wurden in Unkenntnis ihres richtigen Namens sogar vom Arzt oder Pfarrer mit ihrem Uznamen angesprochen . Manche Zeitgenossen nahmen den Namen als gegeben hin, andere ärgerten sich darüber. Eine einheitliche Lösung konnte nicht gefunden werden, jedoch wird angenommen, dass in Ermangelung der heutigen Vornamensauswahl und der begrenzten Zunamen in damaliger Zeit viele Uz-Namen zur Unterscheidung einzelner Personen benutzt wurden. Jedenfalls war das Thema interessant und man freut sich darauf, was als Nächstes durch den "Kakao" gezogen wird.