Frühjahrsblüher in den Farben der Bundesflagge
Es war eher Zufall, dass die GR in den letzten Tagen zwei Frühlingsblüher in den Farben der deutschen Bundesflagge veröffentlicht hat. Der rot blühende Eisenholzbaum und die golden blühende Zaubernuss werden heute ergänzt durch die schwarz knospende "gemeine" Esche. Sie ist in ganz Europa heimisch und gehört in Mitteleuropa zu den bekanntesten Laubholzbäumen. Aus dem zähen und biegsamen Holz wurden früher Bogen und Speere gemacht. Heute ist sie für Möbelschreiner aufgrund ihrer Maserung noch ein wichtiger Holzlieferant. Das besondere an ihr sind die kurzen Knospen, die mit filzigen schwarzen Haaren besetzt, zum Schutz vor Frost und Verdunstung gebildet werden. Im Jahr 2001 wurde die Esche zum Baum des Jahres gewählt.
Eine geschichtliche Anmerkung zur Bundesflagge: Nach Art. 22 Abs. 2 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland ist die Bundesflagge "Schwarz-Rot-Gold". Die Farben gehen traditionell auf die Befreiungskriege 1813 bis 1815 zurück. Die Burschenschaft von 1815 führte sie erstmals ein und machte sie zu einem Symbol für die deutsche Einheit. Das Ziel der Studenten waren Freiheitsrechte und die politische Mitbestimmung. In unserer unmittelbaren Nähe, nämlich auf dem Hambacher Fest 1832 wurde die schwarz-rot-goldene Fahne erstmals auch in der heutigen Form geführt und wurde das Symbol für eine deutsche Republik. Nicht umsonst nennt man diese Veranstaltung "Wiege der deutschen Demokratie".
Nach dem deutschen Krieg von 1866 gründete Preußen mit seinen Verbündeten zunächst den "Norddeutschen Bund", später das "Deutsche Kaiserreich". Dabei wurden die Farben schwarz, weiß, rot in der Verfassung verankert. Die Weimarer Republik erklärte in ihrer Verfassung von 1919 wieder Schwarz-Rot-Gold zu den Reichsfarben. Die Flaggenfrage war und ist teilweise politische stark aufgeladen. Gegner der Republik (Reichsbürger) bevorzugen bis heute noch "Schwarz-weiß-rot". In der Zeit des Nationalsozialismus waren diese Farben wieder offiziell. Nach dem Zweiten Weltkrieg entschieden sich die damals beiden deutschen Staaten für "Schwarz-Rot-Gold". So ist es bis heute geblieben.







