Es tut sich was mit der Neugestaltung des Friedhofs. Der Gemeinderat
hatte beschlossen, den gesamten Friedhof, der als geschlossenes Kultur-
und Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist, neu zu gestalten. Als
letzte Ruhestätte für Verstorbene soll er einen würdigen Eindruck
gewährleisten. Da sich die Bestattungskultur in den letzten Jahrzehnten
verändert hat, wird dieser Entwicklung Rechnung getragen. Neben Sarg-
und Urnenbestattungen sind künftig auch so genannte pflegeleichte
Baumgräber vorgesehen. Die Entwicklung dieser Tendenz ergibt sich
hauptsächlich aus der Mobilität der Hinterbliebenen, die oft weit
entfernt ihres ursprünglichen Heimatortes wohnhaft sind und deshalb eine
regelmäßige Grabpflege nicht möglich ist. Auch wenn der Friedhof als Ort
der Trauer gilt, wird er immer häufiger zum Ort der Begegnung der
älteren Generation. Dort trifft man oft Gleichgesinnte mit dem selben
Gedankengut, das von Trauer um die Angehörigen beseelt ist. Deshalb ist
vorgesehen, den Friedhof eher zu einer barrierefreien Begegnungsstätte
umzugestalten. Durch Pflanzbeete können "neue Räume" zur Auflockerung
erschlossen werden. Berücksichtigung finden auch Rollator-und
Rollstuhlbenutzer, die leichter zu den Gräbern ihrer Verstorbenen
gelangen. Dafür muss das Pflaster aufgenommen und neu verlegt werden.
Die Toilettenanlage ist ebenfalls in die Jahre gekommen, weshalb sie
erneuert werden muss. Selbst wenn auf dem Friedhof - wie einige
kritische Stimmen befürchten - viel Geld "vergraben" wird, ist eine
Umgestaltung der "Visitenkarte", wie ein Ortsfriedhof oft genannt wird,
von großer Bedeutung und unserer lieben Verstorbenen Wert.