Gleichgültig, ob Bier als Lebensmittel, (in Bayern sogar als Götterspeise Manna), Genussmittel, oder Rauschgift (Droge) bezeichnet wird, ist es in vielen Teilen Europas das wichtigste Volksgetränk. Nach dem Reinheitsgebot, vom 23. April 1516 darf Bier nur aus Hopfen, Hefe, Malz (aus verschiedenen Getreidearten) und Wasser hergestellt werden. Damit ist es die älteste Lebensmittelvorschrift, die wir in Deutschland kennen. Diese wird bis zum heutigen Tag teilweise als deutsches Kulturgut wahrgenommen. Der Bierbrauerkunst hat sogar die Post eine Briefmarke gewidmet. Die wesentliche Textpassage in der Landesverordnung für das Herzogtum Bayern lautet:
*"Wir wollen auch sonderliches das füran allenthalben in unseren Steten (Städten) Märckten und auf dem Lannde zu kainem Pier merer Stückh dann allain Gersten, Hopfen, Hefe unnd Wasser genommen und gepraucht sollen werden".*
Deshalb wird jedes Jahr am 23. April der "Tag des Bieres" gefeiert. Dabei ist Bier schon viel älter und war bereits im Altertum bei den Babylonier und Sumerern bekannt. Selbst in Göcklingen war mit Benedict Schott vor 220 Jahren, also im Jahr 1803 schon ein Bierbrauer tätig. Seine Brauerei war im Eußerthaler Hof (heute in der Schulstraße gegenüber der evangelischen Kirche) angesiedelt, wo die Zisterzienser Mönche des Klosters Eußerthal eine Außenstelle hatten.
Die Tradition hat der Braumeister Reiner Weißgerber unbewusst wieder aufgenommen, als er im Jahr 2004 im elterlichen Anwesen seiner Ehefrau Maria im Münsterweg 2 eine Hausbrauerei und eine Gaststätte mit dem Namen "Göcklinger Hausbräu" zur 750-Jahr-Feier der Gemeinde eröffnete. Seither wird auch in Göcklingen Bier der verschiedensten und edelsten Sorten gebraut und sowohl in der Gaststätte als auch außerhalb des Hauses (über den Hof) verkauft und Vereins-bzw. Volksfeste beliefert. Durch das "Hausbräu" hat Göcklingen in der Tourismusbranche regional einen hohen Bekanntheitsgrad erworben. Es ist zu erwarten und zu hoffen, dass dieses positive Image für den Ort dauerhaft erhalten bleibt, zumal bereits die nächste Generation beruflich in den inzwischen mittelständischen Betrieb "eingestiegen" ist.
Die Bilder zeigen: Eine Briefmarke zugunsten der Bierbrauer und die Brauerei des "Göcklinger Hausbräu"