Ihr Ende naht oder ist bereits eingetreten.
Wir meinen die "Gottesanbeterin", (Mantis religiosa) die einzige in Mitteleuropa vorkommende Vertreterin der Fangschrecken. Sie steht in Deutschland auf der Roten Liste und genießt deshalb besonderen Schutz. Sie darf weder gefangen noch gehalten werden. Ihren Namen hat sie wohl daher, weil ihre Vorderbeine zu Fangbeinen umgebildet sind, die man symbolisch als zwei betende Hände deuten könnte. Die Gottesanbeterin ist Wärme liebend und hat sich vermutlich durch die Erderwärmung erst in den letzten Jahren vor allem in Weinbaugebieten angesiedelt. Die europäischen Gottesanbeterinnen pflanzen sich nur einmal im Leben fort und alle erwachsenen Tiere sterben vor dem Winter. Sie praktizieren den sexuellen Kannibalismus, d.h. die Männchen werden bis zu 30 % der Fälle während oder nach der Paarung von den Weibchen gefressen. Einige Tage nach der Begattung legen die Weibchen 200 bis 300 Eier in einer schnell erhärtenden und schützenden Eiweißmasse ab. Sie sucht dabei günstige Stellen, wie Grashalme oder hohle Stängel aus, wo der Nachwuchs geschützt ist und nach dem Schlüpfen leicht Nahrung findet. Im Herbst verenden die erwachsenen Tiere. Die Larven überwintern in mehreren Stadien und schlüpfen im Mai / Juni nächsten Jahres. Auf diese Weise überwintern viele Insektenarten, weshalb es wichtig für ihr Überleben ist, Blumen, Gras und alle Pflanzen mit hohlen Stängeln über Winter stehen zu lassen, um die Artenvielfalt zu schützen und zu erhalten. Auch in aufgeschichtetem Laub, Reisig und überhaupt in Natur nahen Gärten finden Igel, Kleinsäuger, Insekten und sonstige Winterschläfer geeignete Möglichkeiten zum Überwintern.