Das Neujahrsgedicht eines anonymen Dichters
Zum Neuen Jahr
hab ich der Wünsche eine Schar
und bringe bunt gemischt sie dar
wie sie der lose Reim gebar.
Ich wünsche dem verliebten Paar
gebahnten Weg zum Traualtar,
dem Kahlkopf reich gelocktes Haar,
dem Pilger, dass er glücklich fahr,
dem Kindlein, dass es Gott bewahr,
Kundschaft fette, dem Notar,
dem Trinker Pfalzwein, alt und klar,
dem Geizhals Tonnen Goldes, bar,
ein Landgericht dem Aktuar,
die Bischofsmütze dem Vikar,
der Blinde, seh gleich einem Aar.
Kurz, mit dem ersten Januar
verschwinde jegliche Gefahr
vom Erdenrunde ganz und gar
das Gute nur, bleib immerdar!
Dies wünsche ich zum Neuen Jahr
und was ich wünsche - werde wahr -!